Pfarrkirche Schnann

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Das nordöstlich von Pettneu entlang der alten Arlbergstraße gelegene Straßendorf Schnann ist eine Ortschaft der Gemeinde Pettneu, wird 1275 erstmal urkundlich als "Hof zu Schaenne" (=Hof auf der Waldblöße oder Weide) genannt und bildete im 17 Jhd. einen Teil der Gemeinde Pettneu im Zehent Stanzertal.
Schnann ist heute vor allem durch seine Schellenschmiede bekannt.
Kirchlich wurde Schnann bis 1646 von der Pfarre Flirsch betreut, 1706 Kaplanei, 1927 Pfarre. Die Rochuskirche wurde 1633 erbaut und 1646 geweiht, 1910 erneuert und 1927 nach den Plänen von Architekt Karl Paulmichl durch eine Anbau vergrößert. Der alte Bau des 17. Jgd. ist ein fünfjochiges Langhaus mit Stichkappentonnengewölbe, mit auf Wandpfeilern mit Stuckkapitellen ruhendem Chorbogen. In der Mitte des 18. Jhd. wurde anstelle des alten Chorraumes ein Zentralraum mit Rundapsidenabschluss errichtet. Der nordseitig angebaute Turm trägt im zweiten Geschoss auf der Süd- und Ostseite eine spitzbogige Mauernnische, im dritten Geschoss im Westen, Osten und süden spitzbogige Doppelschallfenster.
Die Gewölbenfresken von Johann Georg Witwer aus Imst, um 1780, zeigte im Chor die Austeilung der Kommunion unter einem gemalten Kuppelbau (nac Pozzo), eingerahmt von einem gemalten Gesimsrahmen, und in den Gewölbenzwickel in gemalten Rocaillekartuschen die vier Evangelisten mit ihren Attributen; im Langhaus die thronende Maria, unter ihr die beiden Pestheiligen Rochus und Sebastian mit ihren Attributen; in den Gewölbenzwickeln die vier Kirchväter, links Ambrosius und Hieronymus, rechts Augustinus und Gregor; über die Orgelempore Tod des Rochus.
In den Äußersten Gewölbenzwickeln die von Raphael Thaler aus Innsbruck 1927/28 gemalten vier Tugenden. Der Hochaltar ist mit seinen Viersäulenaufbau mit geradem Gebälk und flachem Aufsatz zeigt in der Mittelnische die Statue des Kirchenpatrons Rochus, im Auszug die Krönung Mariens, flankiert von Putten, in den Säulenstellungen links Sebastian und Paulus und rechts Petrus und Florian, wohl von Severin Traxl um 1740/50.
Der Tabernakelaufbau mit zwei betenden Putten aus der gleichen Zeit. Der Seitenaltar zeigt in der zwischen zwei glatten Säulen eingelassen Nische die Immakulata, seitlich der Säulen links Martin und rechts ein Bischof mit Buch, wohl von Severin Traxl. Am rechten SA in der Mittelnische die Schutzengelgruppe, seitlich der Säulen links Johannes Bapt. und rechts Josef, von Severin Traxl, um 1740/50. Der Geißelsäulchristus und das Kruzifix an der linken Chorwand, wohl von Severin Traxl, um 1740/50. 1950 erhielt das Gotteshaus neue Glocken von Oberascher in Salzburg, 1955 eine neue Orgel von der Fa. Mayer aus Feldkirch. Bei der Restaurierung 1962/63 wurden die 1928 angebrachten Malereinen von Raphael Thaler aus Innsbruck - Pradl übertüncht. Die Friedofskapelle ist ein Rechteckraum mit Holzbalkendecke und wurde 1921 von Karl Paulmichl geplant und erbaut. Malereien an der Altarwand: Gnadenstuhl, Bez. "Rafael Thaler Innsbruck 1928", links Evs, rechts Immakulata, über dem Portal das Jüngste Gericht, Bez. "R. Thaler, 1928".

 

 

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*Dorfchronik erhältlich in der Gemeinde für € 40,00