Die Kapelle am Kalvarienberg

Die Kapelle auf dem Kalvarienberg wurde Anfang der achtziger Jahre des 18. Jahrhunderts vom Pettneur Alois Wechner erbaut. Ihre Entstehungsgeschichte ist recht interessant:
Der Pettneuer Jakob Ruetz war in Deutschland als Handelsmann tätig und hatte durch Fleiß und Sparsamkeit ein schönes Vermögen erworben. Einmal reiste er, es war im Mai 1777, von Brabant nach Trier. Er hatte feine Spitzen im Werte von vielen hundert Gulen eingekauft. Im Ardennenwald, der er auf diesem Weg zu Fuß passieren musste, wurde er von einem Räuber, der einen großen Hund bei sich hatte, überfallen und vom Hund am Hals gepackt. In dieser äußersten Lebenensgefahr machte Ruetz das Gelöbnis, in seiner Heimatgemeinde auf dem Kalvarienberg ein Kruzifix aufstellen zu lassen. Da ließ das wütende Tier von ihm ab und Ruetz durchbohrte es mit seinem Hirschfänger. Der Räuber ergriff die Flucht.

Nach zwei Jahren geriet Ruetz auf einem Markschiffe des Rheins wieder in große Not. Das Schiff drohte zu sinken. Da machte Ruetz ein zweites Gelübde, und zwar, auf jenem Kalvarienberg eine Kapelle zu bauen, wenn er gerettet würde. Auch diese Gefahr ging vorüber und Ruetz säumte nicht länger, sein Versprechen zu erfüllen.

In einer Erklärung vom 30. Oktober 1784 leistete Ruetz für die Kosten des Kapellenbaues am Kalvarienberg mit seinem Vermögen Bürgschaft.

Am 15. Oktober 1804 ist dieses Kirchlein von Fürstbischof Karl Graf von Lodron eingeweiht worden. Interessant ist noch, dass in den Jahren von 1799 bis 1801 im Elternhaus des Jakob Ruetz, nämlich im "Gasthaus zur Traube", das Gnadenbild von Maria Einsiedeln von den französischen Soldaten versteckt war. ...

 

*weitere Geschichtliche Informationen können Sie unserer Dorfchronik entnehmen.
*Dorfchronik erhältlich in der Gemeinde für € 40,00