Das alte Sankt Sebastiankirchlein, damals westlich am Fuße des Galdrinkegels nahe der Fahrstraße gelegen, wird bereits in den Visitationsakten von 1602 als vor Alter baufällig erwähnt. Im Übrigen gleiche das Kirchlein, welches durch Lawinen und Vermurungen schon viel gelitten habe, fast nur mehr einem gewöhnlichen Haus.
Warum wohl wurde dieses Kirchlein an einer so gefährlichen Stelle erbaut? Es stand ja unmittelbar neben dem immer wieder murengefährdeten Gridlonbach und im Gefährdungsbereich der Apperrieslawine. Vielleich doch in der Hoffnung, durch Glauben und Gebet Naturkatastrophen abzuwenden?
Die neue Sankt Sebastiankirche wurde im Jahre 1900 fertiggestellt und am 28. Mai 1906 von Fürstbischof Josef von Brixen kirchlich konsekriert. Die Schützen trugen dazu auch ihr Scherflein bei, da sie den Reinertrag aus dem Schießen am Feste Christi Himmelfahrt und am Sonntag und Montag darauf dem Bau des Kirchleins zufließen ließen.
Alljährlich finden zum Kirchlein zwölf Kreuzgänge von der Pfarrkirche aus statt. Das Gebet gilt der bitte um Verschonung vor Muren- und Lawinenkatastrophen. Mit Ausnahme des Altars stammt die Ausstattung und Einrichtung des Kirchleins aus dem späten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert:
In der linken Nische eine Rosenkranzmadonna von Alois Gröbner aus Pettneu, 1895; in der rechten Nische ein heiligen Sebastian, bezahlt "Alois Gröbner 1904"; am ersten linken Wandpfeiler eine Statue des heiligen Sebastian, 17. Jahrhundert. Der Hauptaltar stammt vermutlich aus der alten Kapelle (um 1680). Das Altarbild stellt Maira mit dem Kind und die Heiligen Sebastian und Rochus dar. Es wird von zwei weintraubenumschlungenen Säulen flankiert; seitlich die beiden Statuen des Joachim und der Anna mit Maria von Klemens Sattler aus Wenns, um 1680. Die auf der Altarmensa befindliche Pieta ist wohl von Jakob Auer aus Grins, um 1700. ...
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